Die Plazenta, der Mutterkuchen, ist ein wunderbares Organ. Sie wächst im Laufe der Schwangerschaft mit Gebärmutter und Kind heran. Dabei gewinnt die Plazenta an Gewicht. Am Ende der Schwangerschaft wiegt sie etwa 500g. Die Nabelschnur transportiert das mit Sauerstoff und Nährstoffen angereicherte Blut zum Baby. Die Nabelschnur setzt meistens in der Mitte der Plazenta an und besteht aus einer dicken Nabelvene und zwei dünneren Nabelarterien. Umgeben sind die Gefäße von einer Art Gelee, welches die Nabelschnur noch flexibler macht. Wird das Baby geboren und fängt das erste Mal an zu atmen und belüftet damit seine Lungen, ändert sich der Blutkreislauf des Babys. Das Blut wird, wie beim erwachsenen Menschen, in der Lunge mit Sauerstoff angereichert und das Kohlenstoffdioxid dort wieder abgeatmet.
Nach der Geburt wird das Baby noch weiter mit Sauerstoff und Blut, in denen sich viele Stammzellen befinden, durch die Plazenta versorgt. Das kann zwischen 5 min, im Schnitt 20 Minuten, aber auch 40 Minuten dauern. Danach hört die Blut- und Sauerstoffversorgung allmählich auf. Die Nabelschnur wird weißlich und kollabiert. Das Abnabeln nach der Geburt geschieht üblicherweise mit einer Plastikklemme. Je nach Gepflogenheiten im Kreißsaal wird sofort nach der Geburt oder auch spät, wenn die Nabelschnur nicht mehr pulsiert, abgenabelt. Man kann tatsächlich einen Pulsschlag in der Nabelschnur fühlen, wenn man sie anfasst. Einen zwingenden Grund früh abzunabeln gibt es nicht. Manchmal ist es praktischer wenn die Nabelschnur sehr kurz ist, und das Baby nur auf den unteren Bauch der Mutter gelegt werden kann, dass man nach ein paar Minuten abnabelt, so dass die Mutter besser mit ihrem Baby kuscheln kann.
Vorteilhaft ist das Auspulsieren für das Baby immer.
Alternativ kann auch ein Nabelschnurbändchen benutzt werden anstatt einer Plastikklemme.
Hierbei muss man darauf achten, dass die Nabelschnur auspulsiert ist und man einen festen Knoten macht. Das Bändchen sollte später nicht feucht werden, weil es in der Windel verschwindet. Dann bleibt der Nabel feucht und fängt an unangenehm zu riechen.
In der Nabelschnur fließt nach 24 Stunden kein Blut mehr zurück, so dass Nabelklemmen oder Bändchen entfernt werden können. Die Nabelschnur bleibt etwa drei bis vierzehn Tage am Baby bevor sie abfällt
Eine selterene Methode ist die Lotusgeburt, wo die Nabelschnur samt Plazenta am Baby bleibt, so lange, bis die Nabelschnur abfällt. Hierbei muss die Plazenta gesalzen werden und in einem Stoffbeutel aufbewahrt werden.